
Beim kindlichen Miteinander stehen Konflikte und Auseinandersetzungen an der Tagesordnung, es wird geärgert und gestritten und es kann auch körperliche Ausmaße annehmen. Sind beide Parteien jedoch gleichstark, so kann die soziale und emotionale Entwicklung profitieren. Die Kinder lernen mit Konflikten umzugehen und Lösungen zu finden, nachzugeben oder sich durchzusetzen. Deswegen sollten auch nicht alle Streitereien durch das Einmischen von Eltern oder Erziehern beendet werden. Kinder benötigen den Freiraum und die Möglichkeit, ihre Auseinandersetzungen selbst zu klären.
Für Mobbing hingegen ist eine eindeutige Täter - Opfer Zuteilung über einen längeren Zeitraum ausschlaggebend. Mobbing bietet ganz klar keine förderlichen Möglichkeiten und schädigt in jedem Hinblick die
Entwicklung der betroffenen. Mobbing muss erkannt und schnellstmöglich unterbunden werden.
Da Erzieher oder Eltern oft nur Momentaufnahmen der Geschehnisse erleben, ist es oft schwer für sie, „gesunde“ Konflikte von „zielgerichtetem“ Mobbing zu trennen.
Woran erkennt man, dass ein Kind gemobbt wird?
Es muss nicht immer gleich ein Anzeichen für Mobbing sein, wenn sich Kinder seltsam verhalten. Eltern sollten ihre Kinder dennoch gut beobachten und sensibel reagieren. Für Eltern ist ehrliche Kommunikation der Schlüssel um Mobbing zu erkennen.
Für Erzieher ist eine langfristige, kontinuierliche Beobachtung der Gruppendynamiken und der einzelnen Kinder von höchster Bedeutung. Um Mobbing zu erkennen, muss das Phänomen Mobbing von den Lehrern und Erziehern verstanden werden. Wenn potenzielle Opfer im Vorfeld erkannt werden, kann auf diese besonderes Augenmerk gelegt werden. Umso früher man bei Ausgrenzungssituationen eingreift, umso besser für die Betroffenen.
Um erfolgreich gegen Mobbing zu arbeiten, erfordert es eine Zusammenarbeit aus Eltern, Erziehern und den Kindern.
5 Anzeichen für Eltern, um Mobbing frühzeitig zu erkennen:
1. Schulangst
Wenn das Kind nicht oder nur widerwillig zur Schule gehen möchte, in ihren/seinen schulischen Leistungen plötzlich
nachlässt oder sich zurückzieht oder wütend wird, wenn es um das Thema Schule geht.
2. Schlafstörungen
Wenn das Kind schlecht einschläft bzw. Albträume hat
3. Psychosomatische Reaktionen
Wenn das Kind unerklärliche chronische Bauch- oder Kopfschmerzen hat
4. Zurückgezogenheit
Wenn das Kind keinen oder wenig Kontakt zu Gleichaltrigen hat, nicht an Spielnachmittagen mit Freunden teilnimmt oder seinen Hobbies nicht mehr nachgehen möchte.
5. Verletzungen, Zerstörte Gegenständen
Wenn Ihr Kind regelmäßig mit Verletzungen oder blauen Flecken nach Hause kommt, Schulbücher fehlen oder Blätter herausgerissen sind oder andere Gegenstände kaputt sind (wenn Kinder für ihre Verletzungen viele Versionen von „Erklärungen“, haben)
Natürlich gibt es auch andere Erklärungen, falls ein Kind eine dieser Verhaltensweisen zeigt. Wenn aber eine oder mehrere oben genannten Punkte zutreffen, könnte Mobbing dahinter stecken. Eltern sollten dann unbedingt mit ihrem Kind reden.
Beim Versuch, mit den Kindern über oben genannte Punkte zu sprechen, ist eine wütende Reaktion oder starker Rückzug möglich. Dann sollte die Aufmerksamkeit erhöht werden.
Die Aussprache mit den Eltern ist für Kinder der erste Schritt, aus dem Mobbing Teufelskreis auszubrechen, doch Kinder schämen sich oft diesbezüglich ihre Probleme mitzuteilen, weil sie sich selbst Schuld und verantwortlich für ihre Situation fühlen.
Es ist die Aufgabe der Eltern eine vertrauensvolles Verhältnis zu schaffen. Dem Kind muss klar werden, dass es nicht selbst Schuld an der Situation ist und dass die Eltern zu 100% hinter ihm stehen.
Kommentar schreiben